Dienstag, 26. November 2013 von heikoheftich
„Als er das erste Mal Shore rauchte, war er gerade 15 Jahre alt. Shore ist in der Drogenszene ein anderes Wort für Heroin. Es waren die späten Achtziger und das Zeug ebenso angesagt wie leicht zu bekommen. Er bekam es vom großen Bruder “des Polen”, eines Schulfreunds. Was anschließend folgt, könnte eine typische Drogengeschichte sein. Der Abhängigkeit folgen Beschaffungskriminalität, Gefängnis, Entzug, Rückfall und schließlich die Läuterung.
Doch Shore, Stein, Papier ist keine gewöhnliche Sendung – und “er”, der Erzähler kein gewöhnlicher Junkie. Das zeigt schon das Format: Shore, Stein, Papier ist eine Sendung des YouTube-Kanals zqnce (gesprochen “Sequence”). […]
[…] Den Namen des inzwischen etwa Vierzigjährigen erfährt man in den bis heute mehr als 60 Episoden nicht. Auch keine Details zu seinem heutigen Leben. Wie er lebt, ob er arbeitet und clean ist? Diese Fragen bleiben offen – jedenfalls bislang.
[…] Auch wenn Shore, Stein, Papier dank des Erzählers meist humorvoll ist, handelt es sich keinesfalls um eine Apologie des Drogenkonsums. Schon nach wenigen Episoden wird deutlich, dass hier jemand spricht, bei dem die Sucht ihre Spuren hinterließ, körperlich wie psychisch.