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„Guten Morgen, Limbach-Oberfrohna!“

Montag, 18. August 2014 von heikoheftich

„Zuhause bleiben statt reisen

Die Zahl der Möglichkeiten, mit abweichendem Verhalten noch irgendwen zu verblüffen, geht heute gegen null; denn eine weitgehend tolerante, abgeklärte Gesellschaft kennt ihre Meinungen und Handlungsoptionen. Man schmunzelt vielleicht über Unübliches, ist bestürzt oder empört. Aber es überrascht, überrascht zu sein.

An einem Winterabend vor zwei Jahren hörte ich zum ersten Mal von einem nicht weiter auffälligen Gleichaltrigen, dass er nicht gern reisen würde. Die Worte standen dann da im Raum. Staunendes Schweigen in der Runde. Die Heimat – Hamburg, Deutschland, Mitteleuropa – fuhr er fort, sei vollkommen genügend.

Die Ferne mit all ihren Ungewissheiten, deren gezielte Entdeckung das Reisen bedeute, locke ihn nicht, nicht im Geringsten. Schwüle, Stress und aufgeregte Menschenmassen: dafür müsse er nicht fünfzehn Stunden in engen chinesischen Flugzeugen sitzen. Bald wurde das Thema gewechselt, niemand wusste so recht, was dazu zu sagen wäre.

Das Bekenntnis überrascht so, weil es unzeitgemäß ist, zu bleiben. In meiner flexiblen, mobilen, fortschrittshungrigen und reiselustigen Generation gelten die Bleibenden als träge, vernagelt, öde. Das gilt für Reiseverweigerer wie für Schulabsolventen, die in ihrem Heimatdorf, in ihrer mittelgroßen Heimatstadt bleiben wollen. Der Tenor: Bleiben ist schlecht für die Entwicklung. Bleibende mit ihren bleiernen Beinen sind unattraktive Gesprächsteilnehmer. Im Abseits steht, wer von der Schönheit des Wendlands spricht, wenn von Nicaragua die Rede ist.“

[…]

Das ganze Essay lest ihr auf taz.de.

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