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4 x 1 Lesetipp aus dem Archiv der Jugendkulturen, Berlin

Dienstag, 6. November 2012 von heikoheftich

Klaus Farin/Eberhard Seidel (2012): Krieg in den Städten. Jugendgangs in Deutschland.

„Eine illusionslose Großreportage über die rivalisierenden Gangs der zweiten Migrantengeneration, rechte und linke Skinheads und Neonazis, politisierte Autonome und unpolitische Hooligans, die Strategien von Polizei und Sozialarbeit und über die haarsträubende Hilflosigkeit der Politik. Das inzwischen zu einem modernen Klassiker gewordene Buch erschien erstmals 1991 im Rotbuch Verlag, war lange Jahre vergriffen und nur über Ebay und Antiquariate zu teils horrenden Summen zu bekommen und wird nun im Originaltext von 1991 wiederveröffentlicht – ergänzt um ein ausführliches, analytisches Nachwort „20 Jahre danach“.“ (Online-Shop)

Archiv der Jugendkulturen (2012): Jugend in Neukölln

„Nord-Neukölln – das berühmteste „Ghetto“ Deutschlands. Hier liegt die Rütli-Schule, hier lassen sich Gangsta-Rapper anschießen, hier werden Polizisten ermordet und Drogen im Familienpark gehandelt. Neukölln bedeutet hohe Arbeitslosigkeit, Armut, Schulabbrecher- und Kriminalitätszahlen. In Neukölln sind aber auch eines der renommiertesten Bezirksmuseen Deutschlands, ein Dutzend bekannter SchriftstellerInnen, immer mehr Studierende, mehr als 50 Modelabels und andere junge Kreative beheimatet. Neukölln ist „hip“.

Heinz Buschkowskys misanthropes Anti-Neukölln-Buch „Neukölln ist überall“, in dem er vor allem Missstände beklagt, die er als Bezirksbürgermeister seit mehr als einem Jahrzehnt mit zu verantworten hat, stürmte als „Sarrazin-Nachfolgeband“ die Bestseller-Charts. In „Jugend in Neukölln“ kommen die selbst zu Wort, über die der Politiker nur abfällig redet: Jugendliche mit Migrationshintergrund schreiben ihre eigenen Erfahrungen auf, fotografieren ihre Lebensumwelt und erzählen offen davon, wie sie ihren Bezirk erleben, wie sie sich dort fühlen, wovor sie Angst haben, wovon sie träumen. Ein Team des Archiv der Jugendkulturen um die bekannte Berliner Jugendbuchautorin Anja Tuckermann hat ihre Stimmen eingefangen, mehrere Fotografinnen haben sie zum Teil über Wochen begleitet. Die Essener Migrationsforscherin Prof. Dr. Nicolle Pfaff sowie Eberhard Seidel, Geschäftsführer von „Schule ohne Rassismus“, die beide selbst lange Jahre in Nord-Neukölln lebten, ergänzen die subjektiven Erzählungen durch Analysen und Hintergrundinformationen.“ (Online-Shop)

Gilbert Furian, Nikolaus Becker (2012): Auch im Osten trägt man Westen

„Im Sommer 1982 führte Gilbert Furian mit sieben Ostberliner Punks Interviews über Punk und Politik, Musik und Liebe, Arbeit und Anarchie. Das Resultat, 20 Blatt A4, verteilte er 90x in Ost- und 1x in Westberlin. Ein Vergehen, das ihm schließlich eine Verurteilung zu 2 Jahren und 2 Monaten Gefängnis einbrachte. Dieses Buch dokumentiert die damaligen Gespräche, die folgenden Aktivitäten der Stasi und erneute Gespräche mit den Punks von damals – 18 Jahre später.“ (Online-Shop)

Bernd-Udo Rinas (2012): Veganismus – Ein postmoderner Anarchismus bei Jugendlichen?

„Diese, im Rahmen einer Dissertation an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, erstellte Arbeit analysiert Parallelen zwischen dem derzeit auch jugendkulturell boomenden Veganismus und dem Anarchismus und stellt die Frage, ob die Veggie-Bewegung nicht möglicherweise ein großes Potential für die Entwicklung eines zeitgemäßen Anarchismus darstellen könnte.“ (Online-Shop)

Mehr Informationen zu dem Archiv der Jugendkulturen.

Kategorie: Art, Link, Literatur, Photographie, Politisches | Kommentare deaktiviert für 4 x 1 Lesetipp aus dem Archiv der Jugendkulturen, Berlin

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