Freitag, 5. Juli 2013 von heikoheftich
„Wie lebt man in einer Gesellschaft, die ihrer eigenen Gewalt und Gewaltgeschichte mit einem Überwachungswahn begegnet? Wie besteht man in einer Welt, in der die Frage der Wahrhaftigkeit an Lügendetektoren delegiert wird?
Von dieser Welt, dem heutigen Südafrika, handelt der Film „Layla Fourie“. Seine Heldin Layla, eine junge farbige Frau, lebt in Johannesburg mit ihrem kleinen Sohn Kane. Als sie in einem abgelegenen Casino-Hotel eine Stelle findet, ergreift Layla ihre Chance. Doch die endlose nächtliche Autofahrt in ihr vermeintlich neues Leben endet in einer Katastrophe: Layla überfährt versehentlich einen weißen Mann.
Sie vertuscht den Unfall – aus Angst vor der Polizei und einer eventuellen jahrelangen Trennung von ihrem kleinen Sohn. Diese Atmosphäre der Unsicherheit und Angst wird den Film nicht mehr verlassen. Irritierend ist das Casino-Hotel, in dem überall Überwachungskameras lauern. Hier soll Layla neue Bewerber und Angestellte mit Lügendetektoren überprüfen. Und ausgerechnet sie, die in eine Schuld verstrickt ist, sie, die ein Menschenleben auf dem Gewissen hat, sie, die sich auch gegenüber ihrem kleinen Sohn, dem Zeugen des Unfalls, in einem Gespinst aus Lügen und Ausflüchten verheddert, wird nun zur Herrin über Wahrheit und Lüge.
Wenn Layla beim Test über die verschiedenen Arten der Lügen spricht, scheint sie die Worte auch an sich selbst zu richten. […]“